Baustoffe & Vorprodukte

Nachhaltige Naturbaustoffe aus Hanf – direkt vom Hof

Der in unseren Hanfbaustoffe enthaltene Hanf ist auf unseren ökologisch bewirtschafteten Flächen in Zempow sowie im benachbartem Mecklenburg gewachsen und direkt vom Acker auf unserem Hof aufbereitet verarbeitet worden.

Vom Baurohstoff bis zum fertigen Hanfkalkstein – wir bieten verschiedene Fertigungsstufen für Ihre individuelle Verwendung von Hanf als Baustoff.

Unsere Produkte:

 

Hanfdämmwolle

Hanfdämmwolle ist eine gute Wahl für alle, die einen natürlichen, nachhaltigen und effektiven Dämmstoff suchen. Sie bietet eine gute Wärmedämmung, einen hohen Schallschutz und ist diffusionsoffen.

Hanfdämmwolle wird aus Hanffasern hergestellt. Die Stängel der Hanfpflanze werden bei der Ernte gehäckselt. Die Fasern sind dann noch vermischt mit den holzigen Stängelbestandteilen, den Hanfschäben. Fasern und Schäben trennen wir maschinell mit einer so genannten Kammschüttel. Durch die Art der Bearbeitung wird die Hanffaser bereits vorkonditioniert. Dies ergibt eine baufertige Hanfdämmwolle, die direkt verarbeitet werden kann.

Hanfdämmwolle zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Wärmedämmung: Hanfdämmwolle hat einen mittleren Wärmeleitwert Lambda von 0,04 W/(mK). Das bedeutet, dass sie eine gute Wärmedämmung bietet und dazu beiträgt, Energiekosten zu sparen.
  • Schallschutz: Hanfdämmwolle hat einen Schalldämmwert von 38 bis 65 dB. Das bedeutet, dass sie einen guten Schallschutz bietet und dazu beiträgt, Lärmbelastungen zu reduzieren.
  • Diffusionsoffenheit: Hanfdämmwolle ist diffusionsoffen. Das bedeutet, dass sie Wasserdampf durchlässt. Dadurch wird Schimmelbildung verhindert und ein gesundes Raumklima gefördert
  • Ökologische Unbedenklichkeit: Hanfdämmwolle ist ein natürlicher und nachhaltiger Dämmstoff. Sie wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und ist recyclebar.

Hanfdämmwolle kann für die Wärmedämmung von Dächern, Wänden und Fassaden verwendet werden. Ebenso bei der energetischen Sanierung von Altbauten, hier ist zusätzlich die Feuchteregulierung von Vorteil. Sie ist auch für den Einsatz in Holzrahmenbau und Trockenbau geeignet.

Anwendung
Hanfdämmwolle wird per Hand in die vorbereitete Schalung gestopft. Auch in Ritzen, Fugen, Türöffnungen und Fensterlaibungen kann er gut eingearbeitet werden.

Mengenbedarf
50 kg/ cbm

Preise und Verpackung siehe >> Preisliste

Hanfschäben

Der Stängel der Hanfpflanze besteht aus einem verholzten Kern, der von den Bastfasern umgeben ist. Dieser Pflanzenteil wird Schäbe genannt und hat bei Hanf einen Anteil von 60%. Die Hanfschäben bestehen zu 35% aus Zellulose, 18% Hemizellulose und 20% Lignin.

Hanfschäben haben viele interessante Eigenschaften. Sie sind sehr leicht aufgebaut und haben eine Porenstruktur, die besonders gut Wasser oder Wasserdampf aufnehmen und auch wieder abgeben kann. Auch Hanfschäben bieten eine gute Wärmedämmung.

Hanfschäben können als Dämmschüttung in Fußböden und Decken verwendet werden. Hier empfiehlt sich die Aufarbeitung der Schäben mit Kalk zu Hanfkalkschäben (TextLINK). Das erhöht die Brandsicherheit und die Haltbarkeit.

Insbesondere eignen sich Hanfschäben zur Herstellung von Hanfkalk. Hierfür werden die Schäben mit Wasser und Branntkalk gemischt.

Kalkschäben

Kalkschäben werden aus Hanfschäben, Branntkalk und Wasser hergestellt. Dabei entsteht eine Ummantelung der Schäben und der eventuell noch vorhandenen Kurzfasern. Dieses Gemisch trocknet und karbonatisiert. Es ist ideal geeignet als Vormischung für Hanfkalksteine. Dazu wird zusätzlich noch soviel Kalk hinzugefügt, dass die geplante Stärke erreicht wird. Die Hanfkalkschäben sind zweitens ebenso als Vorprodukt für die Herstellung von Orthanf für den Schalungsbau geeignet. Hanfkalkschäben können drittens auch direkt als Schüttung für Geschossdecken Verwendung finden.

Vorteile vorkarbonatisierter Kalkschäben

Da die Hälfte der Karbonatisierung (Erhärtung des Kalks durch CO2 Bindung) schon erfolgt ist, werden auf der Baustelle oder bei der Herstellung von Hanfkalksteinen die Trocknungszeiten deutlich verkürzt. Es wird weniger Wasser in der Mischung gebraucht, das spart Gewicht und erleichtert zusätzlich die Arbeit. Die Mischgüte ist bei diesem Verfahren deutlich besser als bei der Mischung in einem Durchgang, was natürlich auch möglich ist. Kalkschäben sind als Schüttung ein sehr guter Leichtdämmstoff. Durch den Kalk sind die Hanfschäben besonders vor Schädlingen geschützt und brandsicher. Der Kalk sorgt zudem für einen zusätzlichen Feuchtigkeitsausgleich. Aufgrund der genannten Vorteile empfehlen wir unbedingt für Hanfkalksteine und Orthanf Kalkschäben als Vorprodukt zu verwenden. Die näheren bauphysikalischen Vorteile der Hanfkalksteine sind übertragbar auf die Hanfkalkschäben als Schüttung.

Mengenbedarf

120 kg/ cbm (Hanfschäben)
150 kg/ cbm (Kalkschäben)

Preise und Verpackung siehe >> Preisliste

Hanfkalk und Hanfkalksteine

Hanfkalksteine stellen wir im Sommerhalbjahr in unserer Hanfmanufaktur. In kleineren Mengen für kleinere Sanierungs- oder Bauprojekte sofort verfügbar, sowie auf Vorbestellung. Geeignet ist Hanfkalk für die konstruktive Sanierung von Altgebäuden, monolithische dämmende Neubauwände von Wohn- und Nutzgebäuden mit Holzskelettbauweise.

Herstellung und Zusammensetzung

Hanfkalk als Orthanf oder als Hanfkalksteine werden bei uns aus Kalkschäben, Wasser und Magnesiumbranntkalk hergestellt. Der Hanfkalk wird in beiden Verfahren mittelmäßig durch leichtes Stampfen an den Außenseiten verdichtet und muss anschließen trocknen und aushärten. Für die Hanfkalksteine wird vorgemischter Hanfkalk schichtenweise in selbst gefertigte Formen eingebracht und verdichtet. Die Form wird unmittelbar abgezogen und der Hanfkalkstein gelangt auf einem Steinbrett in ein Trockenregal, wo er drei Monate aushärten kann. Ein Hanfkalkstein kann nach 6 Wochen notfalls schon verarbeitet werden. Jedoch ist er erst mit einem halben Jahr überwiegend durchkarbonatisiert, also voll tragfähig.

Eigenschaften

Die im folgenden aufgeführten Eigenschaften von Hanfkalk gelten sowohl für den Schalungsbau als auch für die Hanfkalksteine.

Als erstes ist beim Hanfkalk die Kapillaraktivität hervorzuheben. Durch die Mischung aus Hanfschäben und Branntkalk entsteht ein einzigartiges Porengefüge, das auf spezielle Art mit Wasser umgehen kann. Ein Quadratmeter Hanfkalkwand kann 20 Liter Wasser in der Stunde aufnehmen und auch zügig wieder abgeben. Das kann kein anderer Baustoff. Hanfkalk kann daher die Raumfeuchtigkeit in positiver Weise regulieren.

Hanfkalk zeichnet eine gute Wärmedämmung aus. Das bedeutet in besondere Weise auch Hitzeschutz im Sommer. Um eine Vorstellung davon zu haben: Hanfkalk dämmt circa doppelt so gut wie Vollholz.

Auch bei der Phasenverschiebung kann Hanfkalk mit sehr guten Werten aufwarten. Die Phasenverschiebung ist die Zeit, die Wärme oder Kälte benötigt, um durch einen Baustoff zu wandern. Um eine Anpassung an die Tag und Nacht Wärmeveränderungen zu haben, ist eine Phasenverschiebung von mindestens 12 Stunden zu empfehlen. Ein Leicht-Hanfdämmstein mit 15 cm Dicke von uns erreicht diesen Wert.

Die Brandsicherheit von Hanfkalk ist besonders gut, wenn der Hanfdämmstein verputzt ist. Dann ergibt sich durch den Kalkputz die höchste Brandschutzklasse A1. Hanfkalk ohne Verputz ist in die Brandschutzklasse A2 als nicht brennbar eingestuft.

Hanfkalk schluckt Schall und wird auch für Akustikplatten verwendet. Die Schalldämmung ist besonders gut, wenn die Hanfkalkwand beidseitig mit einem Kalk- oder Lehmputz versehen ist.

Hanfkalk ist ein gesunder Baustoff, keine Schadstoffe enthält und bei uns im Biobetrieb ökologisch angebaut wird. Eine Hanfkalkwand reinigt sogar die Raumluft und wirkt über die gute Feuchtigkeitsregulierung positiv auf unser Wohngefühl. Durch das ausgewogene Verhältnis von Wärmedämmung, Wärmereflektion und Wärmespeicherung liegt die Wohlfühltemperatur in Hanf-Räumen ein paar Grad niedriger als bei konventioneller Bauweise.

Hanfkalk ist ein vielseitig einsetzbares, nachhaltiges Baumaterial, das mehr Kohlenstoff bindet, als bei seiner Erzeugung benötigt wird. Ein Kubikmeter Hanfkalk hat aus unserer regionalen Erzeugung einen klimapositiven CO2-Effekt von minus 130 kg/CO2-Äquivalent. Zum Vergleich: Eine Holzfaserdämmung hat einen Wert von minus 25 kg/CO2-Äquivalent. Durch die gute Wärmedämmung werden Jahr für Jahr Energiekosten eingespart. Das macht Hanfkalk zu einem langfristig wirtschaftlichen Baustoff.

Anwendung

Orthanf wird direkt selbst auf der Baustelle hergestellt und in einer Gleitschalung verarbeitet. Hanfkalksteine können bei uns bezogen werden oder selbst hergestellt werden. Hanfkalksteine werden mit Kalkmörtel vermauert.

Beratung bei der Einrichtung und Inbetriebnahme einer eigenen Hanfkalkmanufaktur auf Ihrer Baustelle erhalten Sie bei uns.

Sanieren und Bauen mit Hanfkalk

Eine wesentliche Stärke von Hanfkalk ist die Kombinierbarkeit mit unterschiedlichsten Bauweisen. Vor allem im Bereich der Sanierung und Restaurierung von ehemals landwirtschaftlichen Nebengebäuden kann der Hanfkalk seine Vorteile ausspielen, da mit Hanfkalk eine Innendämmung von Altgebäuden problemlos möglich ist. Bei Scheunen sollte allerdings eine Mindeststärke von 15 bis 16 cm nicht unterschritten werden.

Wird Hanfkalk im Neubau verwendet, besteht sein Vorteil darin, dass wegen der dämmenden Wirkung des Materials der Wandaufbau monolithisch sein kann. Das heißt, es wird nur ein Baustoff für den Wandaufbau neben z.B. einer Holzskelett-Statik benötigt.


Mengenbedarf

300 kg / cbm

Preise, Verpackung, Lieferoptionen siehe >> Preisliste