Ökolandbau
Den landwirtschaftlichen Betrieb gründeten wir 1992. Heute bewirtschaften wir rund 400 ha Acker, Grünland nach ökologischen Richtlinien sowie 80 ha Wald. Unsere Betriebszweige sind auf die durchweg mageren Standorte angepasst. Schon immer dominierte der Futterbau und die extensive Mutterkuhhaltung, dazu Färsenmast. Der Anbau von Hanf als Hauptfrucht und als Zwischenfrucht ist als weiteres Standbein 2015 dazugekommen. Unsere Angusrinder sind robust und gut an die natürlichen Bedingungen angepasst. Auf den Äckern wächst vorwiegend unser eigenes Futter, dabei spielt der Mischfruchtanbau, z.B. Wickroggen, eine wichtige Rolle. Die zunehmenden Trockenphasen veranlassen uns, unsere Bewirtschaftung anzupassen. Da wir über wenig natürliches Grünland verfügen, hat der Anbau von mehrjährigem Luzernegras eine wichtige Bedeutung – sei es als Humusmehrer, Weidefläche, Heunutzung sowie Lebensraum und Erosionsschutz. Der Hanf spielt eine mehrfache Rolle im Betrieb: sie trägt mit ihren vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zu Wertschöpfung bei und leistet einen Beitrag als Klimapflanze und für den Humusaufbau.
Wir werden kontrolliert und bio-zertifiziert durch unsere Kontrollstelle IMO (DE-ÖKO-005) sowie den ökologischen Anbauverband Gäa e.V. – Vereinigung ökologischer Landbau.
Mehr zu Gäa: www.gaea.de
Mehr zu IMO: www.imo.ch
Naturschutz
Naturschutz und Landschaftspflege gehören zum unserem Verständnis von zukunftsfähiger Landwirtschaft dazu. Die Zempower Endmoränen-Landschaft ist von Natur aus kleinteilig und abwechslungsreich. Es gibt aber auch größere Flächen mit weniger natürlichen Strukturen. Kurz nach der Betriebsgründung wurden in den 90er Jahren daher die ersten Hecken entlang von Feldwegen angelegt. Geachtet haben wir auf die Wildobst wie Sanddorn sowie Apfelbäume, Birne, Kirsche. Die Hecken sind heute auch Erosionsschutz, vor allem durch Wind. Es folgten Bepflanzungen an Gräben und die Anlage von Feuchtbiotopen. Geschwungene Wanderwege mit Säumen zu den Feldrändern und Weiden sind nicht nur Naturbrücken sondern dienen auch der Naturerfahrung für dem Menschen. In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Stechlin Ruppiner Land wurde ein naturschutzfachliches Konzept erstellt. Zahlreiche, auch seltene und geschützte Arten sind in der Zempower Gemarkung zu finden, darunter Greif- und Singvögelarten von Seeadler bis Heidelerche, Feldhasen sowie eine Vielfalt an Sand- und Furchenbienen, auch auf den Ackerflächen.
Typische Pflanzenarten des Sandtrockenrasens sind hier zu finden. Die selten gewordene Sandstrohblume wächst hier fast überall. Ab 2008 haben wir die Zusammenarbeit mit der Naturschutzstiftung / Flächenpool Brandenburg begonnen. Wir bewirtschaften Sandtrockenrasen und extensive Grünlandflächen, haben Flächen für Hecken zur Verfügung gestellt und bewirtschaften Saum- und Übergangsbereiche.
Die Kombination mit ökologischer Bewirtschaftung ohne giftige Pestizide und Fungizide erhält gesunde Milieus für die ganze natürliche Nahrungskette. Die Weidehaltung der Rinder fördert kotfressende Insekten, die für die Rinder zuweilen in feuchten Sommerperioden zur Plage werden, aber für andere Nahrungsgrundlage sind.
Auf dem Hofgelände haben wir zahlreiche Nisthilfen und Insektenhotels angebracht. Schwalben, Turmfalken und verschiedene Fledermausarten gehören zu unseren Sommerbewohnern, die Fledermäuse haben hier auch ihre Winterquartiere. Käuze und Eulen, Pirol und Wiedehopf halten sich in den hofnahen Wäldchen und Baumgruppen auf.